Invisible Inventories – Nairobi – Cologne – now Frankfurt – Interview mit/with Leonie Neumann ger/engl
Invisible Inventories, unsichtbare Objekte; das ist ein Kenianisch-Deutsches Ausstellungsprojekt.
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Nach Nairobi und Köln ist die Ausstellung nun in Frankfurt angekommen. Das interessanteste an dieser Ausstellung ist die Länder übergreifende Zusammenarbeit, bei der die kenianischen Künstlerkolleftive “SHIFT” ,”The NEXT” und die National Museums of Kenya beteiligt waren.
Von deutscher Seite waren es das Rautenstrauch-Joest Museum in Köln und das Weltkulturenmuseum in Frankfurt am Main. Nicht was gezeigt wird, sondern was nicht gezeigt wird oder nicht gezeigt werden kann, ist der Kern der Ausstellung.
Es ist auffallend hell in den beiden Stockwerken im Weltkulturen Museum. Statt kenianischer Masken, Massai-Speere oder der farbenfrohe Schmuck aus Kenia gibt es:Leere. Nicht ganz. Es gibt Diaprojektionen, durch die Räume ziehen sich Archivmarken, die wie Frankieretiketten aussehen. Alles soll daran erinnern, dass die eigentichen Schätze gar nicht da sind und bestaunt werden können. Denn das konnten die BesucherInnen in Nairobi auch nicht.
Die Enttäuschung über die Abwesenheit ist also auch in Frankfurt zu spüren. Sie hinterlässt ein mulmiges Gefühl. Stattdessen sind Stimmen zur Abwesenheit der Objekte, zur Aufforderung sie Zurückzugeben oder großformatige Sammlerportraits zu sehen.
Während in Köln zahlreiche Objekte gezeigt wurden, werden die BesucherInnen in Frankfurt also mit viel Leere konfrontiert.
Stattdessen werden die wenigen Objekte in ihrer Depotausstattung präsentiert. Was macht es mit den Menschen in Kenia, dass sie “ihre” Kunstobjekte nicht im eigenen Land sehen können? Die Diskussion um Rückgaben, Restitutionen und den Sinn der Ethnologischen Museen im 21. Jahrhundert. Das waren grundlegende Fragen in den vielfältigen Diskussionen der Künstler und Wissenschaftler aus Deutschland und Kenia.
Die Erreichbarkeit der Datenbank IIP für die Öffentlichkeit ist hierbei eine zentrale Leistung des Projekts. Erstmals sind nun die Objekte auch in Kenia zugänglich. Und es sind viele:
Über 32.000 Objekte aus Kenia sind in westlichen Museen gelagert. Die Mehrzahl in der früheren Kolonialmacht Großbritannien, in Deutschland und den USA.
Die Archiv-Datenbank kann auf der Seite des IIP abgerufen werden. Dort finden sich auch alle Details und weiterführende Links, um das Thema zu vertiefen.:
https://www.inventoriesprogramme.org
See the discussion of the exhibiton makers in the link:
https://www.youtube.com/watch?v=46uWtH1B5cA
What does the visitors in Nairobi say? See in the link down here:
https://www.youtube.com/watch?v=fOdObn4FpuY
The link leads you to the Nairobi exhibition and its artists, the both art collectifs “THE SHIFT” and “NEXT”.
https://www.youtube.com/watch?v=LynvkJdrkBA
Die Ausstellung ist bis 9.1.2022 in Frankfurt zu sehen.
Interview mit Leonie Neumann
Kustodin Afrika-Sammlungen im Weltkulturenmuseum
Hans Hofele (HH): Invisible Inventories ist von Nairobi nach Frankfurt gekommen. Wieso eigentlich Kenia, was war der Ausgangspunkt für die Ausstellung?
Leonie Neumann (LN): Das Projekt, das International Inventories Programme wurde gegründet von dem kenianischen Künstlerkollektiv „The Net“ und em Kollektiv „Shift“. Sie haben sich zusammengefunden, sie haben die Initiative ins Leben gerufen. Sie sind dann an die beiden Museen herangetreten, das Rautenstrauch-Joest Museum in Köln und unser Museum hier in Frankfurt und dadurch ist das Projekt ins Rollen gekommen. Die Initiative kam also aus Kenia. Das Kölner Museum hat eine relativ kleine Sammlung von ca. 80 Objekten, wir haben hier eiene größere Sammlung, was vor allem daran liegt, daß wir eine größere sammlung zeitgenössischer Kunst aus Kenia besitzen.
Das war aber auch ein bisschen der Kern des Projektes, weil wir eben die Diskussion erweitern wollten um diese kenianische Stimmen, um kenianische Perspektiven und das auch zusammen zu bringen mit Museumsperspektiven aus Kenia aber auch aus dem Westen.
HH: Können Sie beschreiben, wie die Zusammenarbeit mit den Kollektiven in Kenia war?
Wir waren ein großes Team, weil wir mit den Kolleginnen und Kollegen der Kollektive, der National Museums of Kenya und en beiden deutschen Museen. Es gab viele Diskussionen, durch Corona bedingt auch viele Zoom-Meetings, die wir zusammen gemacht haben. Das war aber auch ein bisschen der Kern des Projektes, weil wir eben die Diskussion erweitern wollten um diese kenianische Stimmen, um kenianische Perspektiven und das auch zusammen zu bringen mit Museumsperspektiven aus Kenia aber auch aus dem Westen. Der Dialog war quasi die Essenz des Projektes, dass wir über Sammlungen sprechen und was es bedeutet, dass die Objekte hier in Deutschland anwesend sind, in Kenia abwesend.
HH: Es gab über das Ausstellungskonzept in den drei Museen Diskussionen, wie die Objekte ausgestellt werde, bzw. was nicht gezeigt wird?
LN: In Nairobi sollte gezeigt werden, dass nichts da ist, dass die Objekte unsichtbar sind. In Köln wurde die (etwas kleinere) Sammlung aller kenianischer Objekte gezeigt. Frankfurt ist die dritte Station. Klar war, dass wir nicht alle 800 Objekte ausstellen können. Wir haben zudem auch einen sehr diversen Sammlungskontext. Vieles stammt aus den 70er Jahren, ist zeitgenössische Kunst. Die Frage war, können wir die auch nicht ausstellen, obwohl sie rechtmäßig erworben wurden? Da es keine Einigung gab, haben wir uns entschieden, die gezeigten Objekte unserer sammlung während der Austellung zu verändern und unser Archiv offen zu legen. Die gezeigten Objekte werden in einer Archivsituation gezeigt, nicht wie sonst in einer Ausstellung.
HH: Bei der Eröffnung der Ausstellung wurde gesagt, dass „die AusstellungsmacherInnen auf komplexe Weise mit Gewalt belasteter Geschichte konfrontiert sind“. Wie gehen Sie damit um?
Wir haben cirka 14.000 Objekta afrikanischer Herkunft. Da gibt es natürlich Bestände, die aus dem kolonialen Kontext stammen, auch danach waren die Machtverhälnisse ungleich sind. Das haben wir immer versucht, mit zu denken, was das bedeutet, dass die Objekte hier sind und nicht in Kenia.
Man muss sagen, dass für unsere Kenia-Sammlung nur 23 von 800 aus der Kolonialzeit stammen, diese sind aus der britischen Kolonialzeit, nicht aus deutscher.
HH: Wäre es schelmisch zu fragen, „Ist man den ganz großen Konflikten aus dem Weg gegangen, weil man nicht die deutschen Kolonien in Afrika, Tanzania, Kamerun, Namibia,Togo thematisiert hat, stattdessen Kenia?
Es war nun mal so, dass wir angesprochen wurden aus Kenia, wir uns aber auch vor den Auseinandersetzungen mit anderen Länder auch nicht scheuen. Wir arbeiten ja auch neben Kenia mit vielen anderen Ländern Afrikas in großen und kleinen Projekten schon seit Jahren zusammen.
Wir gehen den Konflikten nicht aus dem Weg aber sicher ist dieses Projekt sehr groß geworden und hat ja auch viele Häuser verbunden. Es ist auch die Möglichkeit für unser Haus auch für die Zukunft für zukünftige Projekte daran zu lernen, daran zu wachsen und auch im Dialog und der Auseinandersetzung mit Betroffenen, den VertreterInnen der Communities zu lernen.
Auch wenn kein Unrechtskontext vorliegt, wird einem bewusst, dass Objekte eine Geschichte haben, eine Art Seele.
HH: Es gibt zu der Ausstellung einen begleitende Filme, die die Ausstellung in Nairobi zeigt, zahlreiche Stimmen der AustellungsmacherInnen und BesucherInnen. Es sind dort sehr emotionale Statements zu sehen. Zum Teil sehen die BesucherInnen zum ersten Mal diese Objekte aus ihrer Geschichte. Beziehungsweise erfahren sie, dass diese Objekte nicht da sind sondern in Europa. Geht diese emotionale Ebene eigentlich spurlos an die professionelle Ausstellungsmacherin vorüber?
Das ist auf jeden Fall eine Arbeit, wenn man so nah mit den Leuten zusammenarbeitet und spürt, welche Bedeutung bestimmte Objekte für diese Menschen haben, sehr berührend. Es ist klar, wir haben eine große Afrika-Sammlung, wir haben sehr viele Objekte und wir haben nicht den persönlichen Bezug. Auch wenn kein Unrechtskontext vorliegt, wird einem bewusst, dass Objekte eine Geschichte haben, eine Art Seele. Die hätten sicherlich an dem Ort der Community in Kenia eine viel wirkungsvollere Bedeutung als in dem Depot hier.
Da kommt für uns schon auch die Frage auf, welche Bedeutung hat es eigentlich, dass sie hier sind und wäre es nicht viel sinnvoller wenn sie vor Ort in Kenia wären? Weil da werden sie genutzt, da werden sie angefasst, bestaunt und hier liegen sie verwahrt in Depots und werden zum Teil jahrelang gar nicht gezeigt.
Das war schon auch ein sehr emotionaler Prozess . Durch das Zugänglich machen der Objekte durch die neue Datenbank sind diese Objekte jetzt auch in Kenia sichtbar. Die zuerst neutrale Daten haben nun eine emotionale Ebene.
Ich lade mir Objekte aus der Datenbank als normalen Vorgang, in Kenia sind dort vielleicht Objekte, da haben schon die Großeltern davon geredet. Das ist durch das Projekt jetzt klar geworden, dass es nicht nur eine materielle Wertigkeit besitzt sondern auch eine emotionale Wertigkeit.
HH: Die Diskussion um die Rückgaben und den Sinn der Verwahrung der zu tausenden gesammelten Objekte aus kolonialem Kontext nimmt zu. Wie ist ihre Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit? Lagert auch moralischer Ballast in den Archiven?
LN: Man kann es moralischen Ballast nennen, als Ethnologin sehe ich mich eher in der Verantwortung. Wir sind es, die die Sammlungen verwalten und auch zugänglich machen, auch für die, von denen die Objekte stammen. Das wurde auch schon jahrelang in den Museen gemacht. Der Unterschied aktuell ist, dass die Problematik in der Politik angekommen ist und wir jetzt einen viel größeren Spielraum haben als zuvor.
Gerade auch durch die Diskussion um die Benin Bronzen und die öffentliche Debatte um Rückgaben ist viel in Bewegung geraten. Ich sehe es als Aufgabe der Ethnologie, Teil des Ganzen zu sein.
Wir haben die Expertise, wir sind viel mehr als Verwahrer von Objekten, wir sind im Austausch mit den ExpertInnen in den Ländern. Wir wollen helfen, die Geschichten um die Objekte sichtbar zu machen. Und das auch sehr kritisch. Wie sind die Sammlungen entstanden? Wo wurden sie entnommen? Wofür wurden sie benutzt und wofür können sie in Zukunft stehen?
HH: Die Ethnologischen Museen waren in der Vergangenheit eher defensiv eingestellt, wenn es um Restitutionen und kritische Haltungen zu Museumsbeständen ging. Ist dieses offensive Handeln, wie sie ja auch bei „Invisible Inventories“ sichtbar ist, neu? Müsste für die vielfältige Arbeit der Museen und Ethnologie mehr Aufklärungsarbeit gemacht werden?
LN: Ich glaube, dass es das auch schon vor zehn Jahren gegeben hat. Gerade das Weltkulturenmuseum hat schon seit Jahren mit KünstlerInnen aus der ganzen Welt zusammen gearbeitet. Man hat auch schon damals über Rückgaben und Restitutionen gesprochen.
Es hat nur nicht soviel öffentliches Interesse gegeben wie jetzt. Die aktuelle Debatte über die Benin-Bronzen hat das alles verstärkt. Die Diskussion sollte allerdings nicht bei den Ethnologischen Museen aufhören, sie sollte bei den Kunstmuseen weiter gehen, bei den Archäologischen Museen.
HH: Kann das Weltkulturenmuseum ausschließen, dass Objekte aus grauen Märkten ans Museum gelangen? Würden Sie eigentlich noch Objekte aus der Kolonialzeit oder davor annehmen?
LN: Uns werden immer wieder Objekte angeboten. Es sind ja auch viele Objekte in Privatbesitz, die haben unterschiedliche Herkunftskontexte oder aus wissenschaftlichen Sammlungen. Aktive Sammlungstätigkeiten gibt es seitens des Weltkulturenmuseum nicht mehr. Man muss die Frage in einen größeren Kontext stellen, weil überhaupt Sammlungen zu haben und auch Museen zu haben ist ein sehr westliches Konzept.
Da kommen wir zu einer philosophischen Frage, „wie lange wird das Konzept Museum noch bestehen?“ „Ist das Museum der Ort, wo Restitutionsdebatten besprochen werden sollen?“. Ich glaube schon, dass Ethnologische Museen dafür ein Forum bieten können. Aber wir sind dafür nur der Ausgangspunkt. Es muss gesamt gesellschaftlich diskutiert werden, was damit alles zusammen hängt.
Selbst wenn unsere Depots leer wären, würden die Ethnologischen Museen nicht aufhören zu existieren. Wir würden weiterhin mit Leuten aus der ganzen Welt zusammenarbeiten und könnten viele aktuelle Themen bespielen.
HH: Wie ist denn Ihre Meinung zu den Restitutionen?. Man könnte ja einen Schnitt machen und alles, was aus kolonialem Kontext ist, zurückgeben?
LN: Wenn ganz klar ist, dass Unrechtskontexte vorliegen oder in Gesprächen darauf kommen das Objekte zurück gehen sollen, da sind wir offen, das wird auch in die Wege geleitet. Aber alles zurückgeben ist zu einfach gedacht, wem geben wir es zurück?
Das zurückgeben sollte nicht in der Verantwortung der westlichen Museen liegen, das kann auch auf Regierungsebene, eben auch mit den Stellen in Kenia verhandelt werden. Man muss dazu sagen, dass wir aktuell gar keine Restitutionsanfragen bekommen. Das IIP-Projekt war von Anfang an nicht als Restitutionsprojekt angelegt. Es sollte die Diskussion erweitern. Aber für uns hat es schon viel bewegt, wir schauen schon genauer auf unsere Sammlungen, wo können wir mit Communities in Kontakt treten.
Selbst wenn unsere Depots leer wären, würden die Ethnologischen Museen nicht aufhören zu existieren. Wir würden weiterhin mit Leuten aus der ganzen Welt zusammenarbeiten und könnten viele aktuelle Themen bespielen.
HH: Ist die Ausstellung „Invisible Inventories“ ein Schritt in die Offensive wie ihn jetzt viele Museen in Europa machen?
LN: Es war auf jeden Fall ein Schritt, weil wir durch die Datenbank die Sammlungen offengelegt haben. Wir haben uns mit der sammlung nochmal intensiv beschäftigt, wir standen nim Austausch mit WissenschaftlerInnen aus Kenia. Es hat uns einen ganz anderen Zugang zu den kenianischen Objekten gewährt. Wir wollen viel stärker noch mit den National Museums of Kenya zusammen arbeiten.
HH: Vielen Dank für das Gespräch.
Die Beteiligten KünstlerInnen und Wissenschaftlerinnen.
The Nest Collective: Jim Chuchu, Njoki Ngumi (Kenia)
SHIFT Kollektiv: Sam Hopkins (Kenia/Deutschland), Marian Nur Goni (Frankreich), Simon Rittmeier (Deutschland)
National Museums of Kenya: Lydia Nafula, Philemon Nyamanga, George Juma Ondeng’, Njeri Gachihi, Lydia Galavu und das Tuzi Kollektiv (Kenia)
Rautenstrauch-Joest-Museum: Clara Himmelheber (Deutschland)
Weltkulturen Museum: Julia Friedel, Leonie Neumann, Frauke Gathof (Deutschland)
copyright: cultureafrica2021/all photos: cultureafrica
ENGLISH VERSION
Invisible Inventories, invisible objects; this is a Kenyan-German exhibition project. After Nairobi and Cologne, the exhibition has now arrived in Frankfurt. The most interesting aspect of this exhibition is the cross-border cooperation between the Kenyan artists’ collective “THE SHIFT”, “NEXT” and the National Museums of Kenya.
On the German side, it was the Rautenstrauch-Joest Museum in Cologne and the Weltkulturenmuseum in Frankfurt am Main. The core of the exhibition is not what is shown, but what is not shown or cannot be shown. There are slide projections, archive stamps that look like franking labels run through the rooms.
Everything is meant to remind us that the actual treasures are not there and can be marvelled at. Because they couldn’t in Nairobi either. So the disappointment about the absence can also be felt in Frankfurt. It leaves a queasy feeling. Instead, voices on the absence of the objects, on the request to return them or large-format collector portraits can be seen.
While numerous objects were shown in Cologne, visitors in Frankfurt are confronted with a lot of emptiness. Instead, the few objects are in their depot What does it do to the people in Kenya that they cannot see “their” art objects in their own country? The discussion about restitution, restitution and the meaning of ethnological museums in the 21st century.
These were fundamental questions in the diverse discussions of the artists and scholars from Germany and Kenya. The accessibility of the IIP database to the public is a central achievement of the project.
For the first time, the objects are now also accessible in Kenya. And there are many: Over 32,000 objects from Kenya are stored in Western museums. The majority are in the former colonial power Great Britain, in Germany and the USA.
The exhibition opened the 6th of October and runs until 9th of January 2022.
The archive database of the IIP is available on the website of the inventories programme:
https://www.inventoriesprogramme.org
See the discussion of the exhibiton makers in the link:
https://www.youtube.com/watch?v=46uWtH1B5cA
What does the visitors in Nairobi say? See in the link down here:
https://www.youtube.com/watch?v=fOdObn4FpuY
The link leads you to the Nairobi exhibition and its artists, the both art collectifs “THE SHIFT” and “NEXT”.
https://www.youtube.com/watch?v=LynvkJdrkBA
INTERVIEW WITH LEONIE NEUMANN
Weltkulturen Museum Frankfurt
Hans Hofele (HH): Invisible Inventories came from Nairobi to Frankfurt. Why Kenya, what was the starting point for the exhibition?
Leonie Neumann (LN): The project, the International Inventories Programme, was founded by the Kenyan artists’ collective “The Net” and the collective “Shift”. They got together, they started the initiative.
They then approached the two museums, the Rautenstrauch-Joest Museum in Cologne and our museum here in Frankfurt and that’s how the project got rolling. So the initiative came from Kenya. The Cologne museum has a relatively small collection of about 80 objects, we have a larger collection here, which is mainly because we have a larger collection of contemporary art from Kenya.
The dialogue was more or less the essence of the project, that we talk about collections and what it means that the objects are present here in Germany but absent in Kenya.
HH: Can you describe what it was like working with the collectives in Kenya?
We were a big team because we worked with colleagues from the collectives, the National Museums of Kenya and the two German museums. There were many discussions, and due to Corona, many Zoom meetings that we did together. But that was also a bit of the core of the project, because we wanted to broaden the discussion to include these Kenyan voices, Kenyan perspectives and to bring them together with museum perspectives from Kenya but also from the West.
The dialogue was more or less the essence of the project, that we talk about collections and what it means that the objects are present here in Germany but absent in Kenya.
HH: There were discussions about the exhibition concept in the three museums, how the objects would be exhibited, or what would not be shown?
LN: In Nairobi it should be shown that nothing is there, that the objects are invisible. In Cologne, the (somewhat smaller) collection of all Kenyan objects was shown. Frankfurt is the third station. It was clear that we could not exhibit all 800 objects.
We also have a very diverse collection context. Many of the objects date back to the 1970s and are contemporary art. The question was, can we not exhibit them either, even though they were legally acquired? Since there was no agreement, we decided to change the objects shown in our collection during the exhibition and to disclose our archive. The objects on display will be shown in an archive situation, not in an exhibition as usual.
HH: At the opening of the exhibition it was said that “the exhibition makers are confronted with violence-laden history in a complex way”. How do you deal with this?
We have about 14,000 objects of African origin. There are, of course, collections that originate from the colonial context, even after that the power relations were unequal. We have always tried to think about what that means, that the objects are here and not in Kenya.
It has to be said that for our Kenya collection, only 23 out of 800 are from the colonial period, these are from the British colonial period, not German.
HH: Would it be mischievous to ask, “Did we avoid the really big conflicts because we didn’t focus on the German colonies in Africa, Tanzania, Cameroon, Namibia, Togo, but instead on Kenya?
It was the case that we were approached from Kenya, but we are not afraid of conflicts with other countries either. Besides Kenya, we have been working with many other African countries in large and small projects for years.
We do not avoid conflicts, but certainly this project has become very big and has connected many houses. It is also an opportunity for our house to learn from it for future projects, to grow from it and also to learn through dialogue and discussion with those affected, the representatives of the communities.
That was also a very emotional process. By making the objects accessible through the new database, these objects are now also visible in Kenya. The initially neutral data now has an emotional level.
HH: There is a film accompanying the exhibition, which shows the exhibition in Nairobi, numerous voices of the exhibition makers and visitors. There are very emotional statements to be seen. Some of the visitors are seeing these objects from their history for the first time. Or they learn that these objects are not there but in Europe. Does this emotional level actually leave no trace on the professional exhibition organiser?
LN: That is definitely a job, when you work so closely with people and feel what meaning certain objects have for these people, very touching. It’s clear, we have a big Africa collection, we have a lot of objects and we don’t have the personal connection. Even if there is no context of injustice, you realise that objects have a history, a kind of soul.
They would certainly have a much more effective meaning in the community in Kenya than in the depot here.
For us, this raises the question of what significance it actually has that they are here and wouldn’t it make much more sense if they were on site in Kenya? Because there they are used, there they are touched, marvelled at, and here they are stored in depots and are not even shown for years.
That was also a very emotional process. By making the objects accessible through the new database, these objects are now also visible in Kenya. The initially neutral data now has an emotional level. I download objects from the database as a normal process, in Kenya there might be objects, grandparents already talked about them. This has now become clear through the project that it not only has a material value but also an emotional value.
HH: The discussion about the return and the sense of keeping the thousands of collected objects from a colonial context is increasing. What is their responsibility towards the public? Is there also moral ballast stored in the archives?
LN: You can call it moral ballast, but as an ethnologist I see myself more as responsible. We are the ones who manage the collections and also make them accessible, also for those from whom the objects originate. This has been done in museums for years.
The difference now is that the problem has reached the political arena and we now have much more leeway than before. The discussion about the Benin Bronzes and the public debate about restitution have set a lot in motion. I see it as the task of ethnology to be part of the whole. We have the expertise, we are much more than custodians of objects, we are in exchange with the experts in the countries.
We want to help make the stories around the objects visible. And we do so very critically. How did the collections come into being? Where were they taken from? What were they used for and what can they stand for in the future?
HH: In the past, the Ethnological Museums were rather defensive when it came to restitution and critical attitudes to museum collections. Is this offensive, which is also visible in “Invisible Inventories”, new? Would there need to be more educational work for the diverse work of museums and ethnology?
LN: I think that was already the case ten years ago. The Weltkulturenmuseum in particular had been working with artists from all over the world for years. Even back then, there was talk about restitution. There just wasn’t as much public interest as there is now. The current debate about the Benin bronzes has intensified all this. However, the discussion should not stop with the ethnological museums, it should continue with the art museums, with the archaeological museums.
HH: Can the Weltkulturenmuseum rule out objects from grey markets coming to the museum? Would you actually still accept objects from the colonial period or before?
LN: We are offered objects again and again. There are also many privately owned objects that have different contexts of origin or from scientific collections. The Weltkulturenmuseum no longer actively collects objects.
You have to put the question in a larger context, because having collections at all and also having museums is a very Western concept. This brings us to a philosophical question, “how long will the concept of the museum last?” “Is the museum the place where restitution debates should be discussed?” I do believe that ethnological museums can provide a forum for this. But we are only the starting point. There has to be an overall social discussion about everything that is connected with it.
But to return everything is too simple, to whom do we return it?
HH: What is your opinion on restitution? One could make a cut and return everything that is from a colonial context?
LN: If it is quite clear that there are contexts of injustice, or if in discussions we come to the conclusion that objects should be returned, we are open to that, and that is also initiated. But to return everything is too simple, to whom do we return it?
The return of objects should not be the responsibility of the Western museums, it can also be negotiated at government level, including with the authorities in Kenya. It has to be said that we are not currently receiving any requests for restitution. The IIP project was not designed as a restitution project from the beginning. It was meant to broaden the discussion.
But for us it has already moved a lot, we are already looking more closely at our collections, where can we get in touch with communities.
Even if our depots were empty, the Ethnological Museums would not cease to exist. We would continue to collaborate with people from all over the world and could address many current issues.
HH: Is the exhibition “Invisible Inventories” a step into the offensive like many museums in Europe are doing now?
LN: It was definitely a step because we exposed the collections through the database. We dealt intensively with the collection again, we had an exchange with scholars from Kenya. It gave us a completely different approach to the Kenyan objects. We want to work much more closely with the National Museums of Kenya.
HH: Thank you very much.
The Nest Collective: Jim Chuchu, Njoki Ngumi (Kenya)
SHIFT Collective: Sam Hopkins (Kenya/Germany), Marian Nur Goni (France), Simon Rittmeier (Germany)
National Museums of Kenya: Lydia Nafula, Philemon Nyamanga, George Juma Ondeng’, Njeri Gachihi, Lydia Galavu and the Tuzi Collective (Kenya)
Rautenstrauch-Joest-Museum: Clara Himmelheber (Germany)
Weltkulturen Museum: Julia Friedel, Leonie Neumann, Frauke Gathof (Germany)