Architectural Guide Sub-Saharan Africa – Teil/Part 2 Sahel and Atlantic Ocean
Im zweiten Teil der Besprechung des von DOM publishers Berlin veröffentlichten und von Philipp Meuser/Adil Dalbai herausgegebenen Architekturführer gehe ich detaillierter auf die sieben Bände umfassende Ausgabe ein. Die sieben Bände umfassen mehr als 3400 Seiten. Seit 2014 wurde daran gearbeitet, über 300, darunter überwiegend afrikanische AutorInnen und MitarbeiterInnen haben daran mit gewirkt. Ein beisspieloses Unterfangen, das großartig geglückt ist. Der Inhalt der Bände kann nur umrissen werden, es ist eine aufregende Reise in die Welt der Architektur Afrikas und dennoch viel mehr.
von Hans Hofele
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Im ersten Band gibt es eine Einführung in die Geschichte und Theorie der Architektur des Sub-Sahara Afrika. Die sechs anderen Bände beschreiben insgesamt 49 Länder in sinnvoller Einteilung der jeweiligen Region.
Zehn Kapitel umfasst der erste Band, in dem sich europäische und afrikanische AutorInnen sehr anschaulich über theoretische und praktische Aspekte der Architektur Sub-Sahara Afrikas auseinandersetzen.
In einer Theorie der afrikanischen Architektur zieht Philipp Meuser einen weiten und spannenden Bogen auch durch die afrikanische Geistesgeschichte. Es geht um Architekturgeschichte von der Frühzeit vor 300 000 Jahren in Ostafrika bis heute. Die Baustile, die Materialien, die unterschiedlichen Philosophien westlicher und afrikanischer Baukunst. Es geht aber immer auch um die Deutung der Architektur, um koloniale und postkoloniale Reflexion der Baukunst durch westliche Forschung.
Europäisch geprägt waren, bedingt durch die Kolonisation und Ausbildung, die architektonischen Köpfe, die Afrika ihr bis heute prägendes Bild geben: Guedes, Rodrigues, Hughes, Almeida, Chomette um einige zu nennen. Erst nach und nach ändert sich das und afrikanische Namen tauchen auf. Mit ihnen vollzieht sich auch ein Wandel zu mehr orginärem Bauen. Adeyemi, Adenowo oder Adjaye heißen nun die Namen.
Adil Dalbai stellt im anderen Kapitel Fragen an die Architektur des Sub-Sahra Afrika. Fragen nach dem Wie, dem Wo, dem Wann; nach der Differenzierung der afrikanischen Architektur. Die großen Unterschiede zwischen traditionellem Bauen auf dem Land und urbaner Modernität in den wachsenden Städten. Im dritten Kapitel gibt es gibt einen hoffnungsfrohen Blick auf die aktuelle Architekturszene Afrikas und wie sie unterrichtet wird.
Weitere spannende Kapitel beschäftigen sich mit der Rezeption und Diskussion, was afrikanische Identität in der Architektur ausmacht (Heritage Now), über soziale und räumliche Kontexte. Viele Artikel stehen neben einander und geben einen sehr vielfältigen Blick auf die Diskussion um afrikanische Identität und Bauen. Es ist ein weites Feld und “die” afrikanische Architektur gibt es nicht. Das wird schnell klar. Aber es gibt viel verbindendes über die einst künstlichen Grenzen der heutigen Staaten hinweg. Es ist für den interessierten Leser zum Teil recht anspruchsvoll, ist aber auch zugleich für die Architektur interessierten in aller Welt ein spannendes Werk, das die Einblicke in das Architektur-Denken Afrikas ermöglicht.
Band 2 Western Africa: From the Atlantic Ocean to the Sahel
Dieser Band behandelt das Gebiet im nördlichen Westafrika, von Mauretanien im Nordwesten bis Niger im zentralen Sahelgebiet. Trockenheit ist ein prägendes Merkmal, bis auf zwei Ausnahmen waren es französische Kolonien. Die Kleinstaaten Gambia und Kapverden sind britisch bzw. portugiesisch geprägt. Die größeren Staaten sind stark religiös geprägt, was sich in der Architektur durch imposante Sakralbauten zeigt. Das Fehlen von geeigneten Holzmaterialien hat zu einem typischen Baustil der Lehm und Steinbautechnik geführt, die bis heute weit verbreitet ist. Im Senegal ist mit Dakar und Saint Louis nicht nur die Zentrale des französischen Kolonialismus in Stein gebannt. Auch der postkoloniale Stil, gefördert unter dem Präsidenten und Philosophen Léopold Sédar Senghor ist sehr beeindruckend.
Lehmputz und Lehmziegel sind charakteristisch für die Sudano-Sahel Architektur, die in dieser Region typisch ist. Ganz typisch, auf dem Foto oben (aus Burkina Faso) auch sehr deutlich sind die hölzernen Balken als Stütze, die dann auch aus den Fronten herausragen. Für größere Bauten wie Moscheen, Paläste aber auch Bahnhöfe, sind sie sehr charakteristisch. Im Bild unten sehen wir eine moderne Adaption dieser Bauform.
Aber es gibt natürlich nicht nur diese Art des Bauens. Schaut man sich den Hauptbahnhof von Ouagadougu an, sieht man den modernistischen Stil par excellence: Mit seinem großartigen, freitragenden Vordach, karg dekorierten Innenräumen, die funktional und lichtdurchflutet, dem Ort angemessen scheinen. Ein Ausrufezeichen aus dem Jahr 1954.
Abgefahren, weil phantasievoll und gar nicht karg, ist hingegen das Maison de Peuple genannte Veranstaltungszentrum aus dem Jahr 1965 in der Stadt. Mit seinen lustigen Kaminen auf dem Dach, soll es an ländliche Architektur erinnern. Bis zu 2500 Personen passen in dieses Kulturzentrum.
Wie viele andere Bauten ist auch das Maison de Peuple in das Veranstaltungskonzept der FESPACO, dem größten und ältesten Filmfestival Afrikas eingebunden. Burkina Faso versteht sich als Kulturnation. Das Fördern von Film und Theaterkunst hat lange Tradition. Dazu passt auch das Operndorf des verstorbenen Regisseurs und Multimediakünstlers Christoph Schlingensief, das in einem Artikel vorgestellt wird. Nicht nur Aufführungs- sondern auch Lern und Wohneinheiten wurden seit 2009 von und mit der einheimischen Bevölkerung realisiert. “Von Afrika lernen” war Schlingensiefs Credo. Kein Überstülpen und kein Größenwahn von außen. Es passt dazu, dass das Herzstück des Projekts, die Oper selbst, noch nicht fertiggestellt ist.
Die Weltkulturerbestätten in Djenné, Timbuktu oder Gao sind teils Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen im letzten Jahrzehnt und umstrittenes Einsatzgebiet französischer und deutscher Truppen in Mali, die dort gegen den Jihadismus kämpfen. Im Architekturführer werden die einzelnen Stätten in mehreren Artikeln ausführlich gewürdigt. Ebenso die Architekturgeschichte der Dogon, die Moscheen, Begräbnistätten und vieles mehr. Schließlich sind wir hier an den vielleicht bedeutendsten Architekturstätten des Sahel wenn nicht gar Subsahara-Afrikas.
Eine Nummer kleiner, viel weniger bekannt dürften die über tausend Jahre alten Zeugnisse einer frühen westafrikanischen Kultur im heutigen Gambia sein. Die sogenannten Wassu Stone Circles zeigen, dass Stonehenge nicht allein ist. Die Steinkreise liegen im Süden der historischen Region Senegambia nach der sie benannt sind. Dort lag im Ostteil Gambias und den nördlich angrenzenden Bereichen Senegals ein Verbreitungsgebiet einer Megalithkultur. Der größte Teil der Steinkreise allesamt aus Laterit, insgesamt mehr als 1000, liegen in einem Band von 100 Kilometer Breite und 350 Kilometer Länge entlang des Flusses Gambia. Ähnliche Steinkreise sind auch im Süden Senegals bis hin nach Guinea bekannt.
Band 3: Western Africa: Along the Atlantic Ocean Coast
Der hellgrüne Band deckt die Region entlang der atlantischen Küste von Guinea-Bissau bis Nigeria ab.
In Guinea-Bissau, dem kleinen Land im Westen Afrikas, zeigt sich, wie groß der Einfluss der Kolonisatoren in der Architektur ist. Bis 1975 war Portugal als jahrhundertealte Kolonialmacht prägend für das Land. Die Kolonialarchitektur prägt das Land, doch zeigt sich auch hier die Vielfalt und Adaptionsbereitschaft der europäischen Kolonialherren, die hier seit dem 17. Jahrhundert bauten, aber erst in den letzten Jahrzehnten der Herrschaft (dem Estado Novo von A.O. Salazar 1933-1974) eine ernst zu nehmende europäische Besiedlung forcierten. Aus den ländlich typischen Bauten wurden die für Guinea-Bissau charakteristischen Seis-Kuarti oder Entra-u-Sai (get-in-get-out) adaptiert. Das wird, zusammen mit dem kolonialen Kontext sehr anschaulich im Buch erklärt. War der Lusophone Stil, der in seiner verspielten Form mit Anleihen aus dem Art Déco, Brutalismus und anderen Stilen ja auch einen gewissen Retroschick hat, auch ein Spiegelbild einer Kolonialismus-Light Version? Auch hier gibt es die Antwort und sie lautet: Nein! Es werden in den Architekturführern auch gesellschaftliche und historische Kontexte aufgezeigt. Auch in diesem Band kommt das zum Ausdruck.
Im Bild unten (aus dem Landesinneren von Guinea-Bissau): die Urform des Seis-Kuarti, das aus sechs gleich großen Räumen besteht, mit Eingängen vorne und hinten.
Retroschick aus Guinea-Bissau: Stadtszene mit Wohnhaus aus Bissau. Doch finden sich neben vielen Bauruinen auch einige Unikate wie diese ungewöhnliche Kathedrale aus Glas und Beton. Brutalismus der reinen Art in Monrovia, Liberia.
Einen eigenen Artikel zur spektakulären Saint Pauls Cathedral von Architekt Aldo Spirito gab es in cultureafrica schon letztes Jahr.
Auch im grünen Band ist dieses Gebäude in der Hauptstadt der Elfenbeinküste, Abidjan, zu bestaunen. Die Stadt ist quasi ein battleground der sakralen Monumentalarchitektur. Die größten christlichen Kirchen Afrikas stehen hier. Aldo Spirito mit seinen beiden großen Kirchen, St. Pauls und die Sanctuaire Marial, die riesige Our Lady of Peace Basilica von Pierre Fakhoury. Finanziert wurden sie auch mit Geld aus Rom. Der in der Region sich ausbreitende Islam ist vielleicht ein Signal dafür, dass an der Elfenbeinküste Ausrufezeichen aus allen Konfessionen gesetzt werden.
In Ghana sehen wir die großartige Architektur der Postkolonialen Ära. Denn von hier nahm das erste afrikanische Land, das seine Unabhängigkeit erkämpfte, Ghana, seine Vorreiterolle an und zeigt es auch ganz selbstbewusst. Es gibt dort gut erhaltene Zeugnisse eines Modernismus, der anfangs geprägt war durch das Architektenpaar Edwin Fry und Jane Beverly Drew die zuerst im Auftrag der britischen Kolonialregierung planten. es gibt ein tolles Zitat zu lesen:
“Wir sind angetreten, eine neue Architektur zu kreiren, aus unserer Liebe zu den Orten und der Natur. Und das alles machen wir mit Zement, Stahl, Asbestplatten, Holz über der Termitenlinie, Glas, Farbe und etwas Stein. Nichts anderes.” Jane beverly Drew
Der Tropical Modernism in der Region wurde durch die Arbeit des KNUST, der Kwame Nkrumah University of Science in Kumasi befördert. Dort planten und lehrten internationale wie einheimische Architekten. Und tun dies bis heute.
In Benin und Nigeria sind neben den Tropical Modernism Bauten auch Kapitel über den Reichtum und die aktuelle Diskussion um Raubkunst enthalten. In Benin sind es die historischen Stätten in Abomey (Dahomey) und in Nigeria die von den Engländern zerstörte Königsstadt der Edo im heutigen Benin-City. Tausende Kunstwerke wurden von dort geraubt und in allen Museen Europas und den USA verbracht.
Siehe auch hierzu den Artikel in cultureafrica zur Raubkunstdebatte:
https://www.cultureafrica.net/raubkunst-aus-afrika/
Es gibt außerdem ein interessantes Interview mit dem Architekten und Herausgeber des Architekturmagazins AFRIKARCHI Romarick Atoké, das in Frankreich herausgegeben wird, aber in 15 afrikanischen Ländern präsent ist. Im Interview spricht er sich für ein größeres Bewusstsein seitens der Regierungen Afrikas aus, die Architektur und Stadtplanung endlich demn Stellenwert zubilligen muß, den sie verdient hat. Und die eine geplante Entwicklung im prosperierenden Afrika ermöglichen kann.
Die Klassengegensätze werden in formal reichen Ländern wie Nigeria besonders deutlich. Zwar zieht sich die direkte Konfrontation Arm/Reich durch alle Bände, im ölreichen Nigeria finden sich doch besonders viele scharfen Kontraste. Gated Communities sind weit verbreitet. Man bleibt lieber unter sich. In Lagos sind es beispielsweise die vorgelagerten Halbinseln, an denen sich die Luxusimmobilien konzentrieren. Im Bild unten ist die klassizistische Villa eines Ölbarons in der Hauptstadt Abuja abgebildet. Das Gelände ist mit einer vier Meter hohen Mauer gesichert.
Im kleineren Benin sind es hintergründige Artikel zu ländlichen Bauten wie den Tata Somba genannten Lehmhütten der Batammariba People im Norden des Landes. diese bestehen aus mehreren Ebenen und sind ineinander verschachtelt. Sie haben außerdem ein ausgeklügeltes Belüftungssystem. Bild unten links.
Auch die Pfahlbauten der Tofinu people in Ganvié, dem “Venedig Afrikas” genannten Ort am Nokoué-See, Benin sind ein starkes Zeugnis der Wandlungsfähigkeit westafrikanischer Architektur. Vor über 500 Jahren flohen die Einwohner vor dem Zugriff der Sklavenjäger in das unzugängliche Seengebiet am oder besser gesagt im Nokoué-See. Es hat heute über 20 000 Einwohner. Die Versorgung der Häuser wird mit Booten abgewickelt. Seit 1996 ist der Ort UNESCO Weltkulturerbe.
- Architectural Guide Sub-Saharan Africa
- Herausgeber:Philipp Meuser/Adil Dalbai
- DOM publishers, 06/2021
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Englisch
- 3400 Seiten, 148€
Im nächsten Teil folgen die Bände 4-6
copyright of this article: cultureafrica 2021
ENGLISH VERSION
In the second part of the review of the architectural guide published by DOM publishers Berlin and edited by Philipp Meuser/Adil Dalbai, I go into more detail about the seven-volume edition. The seven volumes comprise more than 3400 pages. It has been in the works since 2014, with over 300 authors and contributors, most of them African. It was an unprecedented undertaking that has been magnificently successful. The content of the volumes can only be outlined, it is an exciting journey into the world of African architecture and yet much more.
In the first volume, there is an introduction to the history and theory of architecture in sub-Saharan Africa. The six other volumes describe a total of 49 countries in meaningful divisions of each region.
by Hans Hofele
Ten chapters comprise the first volume, in which European and African authors discuss theoretical and practical aspects of Sub-Saharan African architecture in a very vivid way.
In a theory of African architecture, Philipp Meuser also draws a wide and exciting arc through African intellectual history. It is about architectural history from the early times 300 000 years ago in East Africa until today. The building styles, the materials, the different philosophies of Western and African architecture. But it is always also about the interpretation of architecture, about colonial and postcolonial reflection of architecture by Western research.
European influenced, due to colonization and education, were the architectural minds that give Africa its image that still characterizes it today: Guedes, Rodrigues, Hughes, Almeida, Chomette to name a few. Only little by little this changes and African names appear. With them, there is also a change towards more original construction. Adeyemi, Adenowo or Adjaye are now the names.
In the other chapter, Adil Dalbai asks questions about the architecture of Sub-Sahra Africa. Questions about the how, the where, the when; about the differentiation of African architecture. The great differences between traditional building in the countryside and urban modernity in the growing cities.
In the third chapter, there is a hopeful look at Africa’s current architectural scene and how it is being taught.
Other exciting chapters deal with the reception and discussion of what constitutes African identity in architecture (Heritage Now), about social and spatial contexts. Many articles stand side by side and give a very diverse view on the discussion about African identity and building. It is a broad field and “the” African architecture does not exist. That quickly becomes clear. But there is much that connects across the once artificial borders of the current states. It is sometimes quite challenging for the interested reader, but at the same time it is an exciting work for those interested in architecture all over the world, providing insights into the architectural thinking of Africa.
Volume 2 Western Africa: From the Atlantic Ocean to the Sahel
This volume covers the area in northern West Africa, from Mauritania in the northwest to Niger in the central Sahel. Aridity is a defining feature; all but two of the colonies were French. The small states of Gambia and Cape Verde are British and Portuguese, respectively. The larger states have a strong religious influence, which is reflected in the architecture by imposing sacred buildings. The lack of suitable wooden materials has led to a typical architectural style of mud and stone construction, which is still widespread today. In Senegal, Dakar and Saint Louis are not only the headquarters of French colonialism captured in stone. The post-colonial style, promoted under the president and philosopher Léopold Sédar Senghor, is also very impressive.
Clay plaster and clay bricks are characteristic of Sudano-Sahel architecture, which is typical in this region. Very typical, on the photo above (from Burkina Faso) also very clear are the wooden beams as support, which then also protrude from the fronts. For larger buildings such as mosques, palaces but also train stations, they are very characteristic. In the picture below we see a modern adaptation of this design.
But, of course, there is not only this type of building. If you look at Ouagadougu’s main train station, you see the modernist style par excellence: with its grand, cantilevered canopy, sparsely decorated interiors that seem functional and flooded with light, appropriate to the place. An exclamation point from 1954.
Offbeat, on the other hand, because imaginative and not at all sparse, is the 1965 event center called Maison de Peuple in the city. With its funny chimneys on the roof, it is supposed to be reminiscent of rural architecture. Up to 2500 people can fit into this cultural center.
Like many other buildings, the Maison de Peuple is integrated into the event concept of FESPACO, the largest and oldest film festival in Africa. Burkina Faso sees itself as a cultural nation. The promotion of film and theater has a long tradition. The opera village of the late director and multimedia artist Christoph Schlingensief, which is presented in an article, fits in with this. Not only performance but also learning and living units have been realized by and with the local population since 2009. “Learning from Africa” was Schlingensief’s credo. No superimposition and no delusions of grandeur from the outside. It is fitting that the centerpiece of the project, the opera itself, has not yet been completed.
The World Heritage sites in Djenné, Timbuktu or Gao are partly the scene of armed conflicts in the last decade and controversial deployment areas of French and German troops in Mali, who are fighting against jihadism there. In the architectural guide, the individual sites are appreciated in detail in several articles. So is the architectural history of the Dogon, the mosques, burial sites and much more. After all, here we are at perhaps the most important architectural sites in the Sahel if not sub-Saharan Africa.
One size smaller, and much less well known, may be the more than thousand-year-old evidence of an early West African culture in what is now The Gambia. The so-called Wassu Stone Circles show that Stonehenge is not alone. The stone circles are located in the south of the historical region Senegambia after which they are named. There was a distribution area of a megalithic culture in the eastern part of Gambia and the neighboring areas of Senegal to the north. The largest part of the stone circles all of laterite, altogether more than 1000, lie in a band of 100 kilometers width and 350 kilometers length along the river Gambia. Similar stone circles are also known in the south of Senegal up to Guinea.
Volume 3: Western Africa: Along the Atlantic Ocean Coast
The light green band covers the region along the Atlantic coast from Guinea-Bissau to Nigeria.
In Guinea-Bissau, the small country in the west of Africa, the influence of the colonizers can be seen in the architecture. Until 1975, Portugal, as a centuries-old colonial power, was formative for the country. Colonial architecture characterizes the country, but it also shows the diversity and adaptability of the European colonizers, who had been building here since the 17th century, but did not push for serious European settlement until the last decades of rule (the Estado Novo of A.O. Salazar 1933-1974). The seis-kuarti or entra-u-sai (get-in-get-out) characteristic of Guinea-Bissau were adapted from the typical rural buildings. This is explained, along with the colonial context very clearly in the book. Was the Lusophone style, which yes, in its playful form with borrowings from Art Deco, Brutalism and other styles, has a certain retro chic, also a reflection of a colonialism-light version? Here, too, there is an answer, and it is: No! The architectural guides also show social and historical contexts. This is also expressed in this volume.
In the picture below (from the interior of Guinea-Bissau): the original form of the Seis-Kuarti, which consists of six rooms of equal size, with entrances at the front and back.
Retro Chic from Guinea-Bissau: city scene with residential house from Bissau. But in addition to many ruined buildings, there are also a few unique pieces, such as this unusual cathedral made of glass and concrete. Brutalism of the pure kind in Monrovia, Liberia.
There was already a separate article on the spectacular Saint Pauls Cathedral by architect Aldo Spirito in cultureafrica last year.
This building in the capital of the Ivory Coast, Abidjan, can also be admired in the green band. The city is virtually a battleground of sacred monumental architecture. The largest Christian churches in Africa are located here. Aldo Spirito with its two large churches, St. Paul’s and the Sanctuaire Marial, the huge Our Lady of Peace Basilica by Pierre Fakhoury. They were also financed with money from Rome. The spread of Islam in the region is perhaps a signal that exclamation marks from all denominations are being put on the Ivory Coast.
Sanctuaire Marial d’Abidjan – Vitrail du calvaire
In Ghana, we see the great architecture of the post-colonial era. For it was from here that the first African country to win its independence, Ghana, took its pioneering role and shows it quite confidently. There is well preserved evidence there of a modernism that was initially characterized by the architect couple Edwin Fry and Jane Beverly Drew who first planned on behalf of the British colonial government. there is a great quote to read:
“We set out to create a new architecture, out of our love of place and nature. And we do it all with cement, steel, asbestos board, wood over the termite line, glass, paint and some stone. Nothing else.” Jane Beverly Drew
Tropical Modernism in the region was promoted by the work of KNUST, the Kwame Nkrumah University of Science in Kumasi. Both international and local architects planned and taught there. And continue to do so to this day.
In Benin and Nigeria, in addition to the Tropical Modernism buildings, there are chapters on wealth and the current discussion about looted art. In Benin it is the historic sites in Abomey (Dahomey) and in Nigeria the Edo royal city destroyed by the British in what is now Benin City. Thousands of works of art were looted from there and taken to all the museums in Europe and the USA.
See also the article in cultureafrica on the looted art debate:
There is also an interesting interview with architect and editor of the architecture magazine AFRIKARCHI Romarick Atoké, which is published in France but present in 15 African countries. In the interview, he argues for greater awareness on the part of African governments, which must finally give architecture and urban planning the status it deserves. And which can enable planned development in prosperous Africa.
The class contrasts are particularly evident in formally rich countries like Nigeria. Although the direct poor/rich confrontation runs through all volumes, oil-rich Nigeria contains a particularly large number of sharp contrasts. Gated communities are widespread. People prefer to keep to themselves. In Lagos, for example, it is the offshore peninsulas where the luxury real estate is concentrated. The picture below shows the classicist villa of an oil baron in the capital Abuja. The grounds are secured by a four-meter-high wall.
In smaller Benin, it’s background articles on rural buildings like the mud huts called Tata Somba of the Batammariba People in the north of the country. these consist of several levels and are nested inside each other. They also have an ingenious ventilation system. Bottom left image.
The pile dwellings of the Tofinu people in Ganvié, called the “Venice of Africa” on Lake Nokoué, Benin are also a powerful testament to the mutability of West African architecture. More than 500 years ago, the inhabitants fled from the grasp of slave hunters to the inaccessible lake district on, or rather in, Lake Nokoué. Today it has over 20,000 inhabitants. The houses are supplied by boats. Since 1996 the place is UNESCO world cultural heritage.
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