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Gesellschaft/Society,  Human Rights,  Rwanda

Trauma and Resilience – 30 Years after the Genocide in Ruanda – deutsch/english

„Die Wunde muss tief gepresst werden, damit sie heilen kann“

Trauma and Resilience – 30 Years after the Genocide in Ruanda

von Hans Hofele

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Papaoutai? -Papa wo bist du? Der Pop-Hit des belgischen Musikers Stromae mit ruandischen Wurzeln, machte 2013 auf den schmerzlichen Verlust des beim Genozid getöteten Vaters aufmerksam. Wie er leiden bis heute tausende Angehörige von Opfern an den Folgen eines des ungeheuerlichsten Verbrechens des 20.Jahrhunderts.Väter, aber auch Frauen, Kinder, ganze Familien wurden in dem 100 Tage dauernden Gemetzel, den Hutu-Milizen an der Tutsi-Minderheit verübt haben, zum Opfer. Auch 30 Jahre danach müssen die Überlebenden und deren Kinder, aber auch die Täter und ihre Angehörigen mit dem Trauma leben: Nachbarn und Freunde wurden zu Mördern, Familienväter oder Söhne verwandelten sich in gnadenlose Massenmörder. Auch heute leben wieder beide Bevölkerungsgruppen neben-und miteinander.

Trauma-Verarbeitung und juristische Aufarbeitung sind immer noch Problemfelder in Ruanda, die längst nicht gelöst sind. Die Strafprozesse gegen die Hauptverantwortlichen sind offiziell seit über zehn Jahren abgeschlossen, es gab einige langjährige Haftstrafen. Doch die Vielzahl der Täter macht es unmöglich, alle Verantwortlichen jemals zur Verantwortung zu ziehen. Viele sind mit falschem Namen untergetaucht, viele davon ins Ausland.

Menschen mit Kerzen gedenken der Opfer des Volkermordes in Ruanda im Amahoro Stadium in Kigali Ruanda 07.04.2019 picture alliance ap

In Frankfurt wurde 2014 der ehemalige ruandischer Bürgermeister O. Rwabukombe wegen Massenmordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Verbrechen gegen die Menschlichkeit kann auch im Ausland verfolgt werden. In Ruanda saßen bis Ende der 1990er Jahre fast 130.000 des Genozids verdächtigter in Gefängnissen. Die Justiz war schlicht überfordert. Abhilfe sollten die sogenannten Gacaca-Gerichte (Gacaga steht für „Kurzes Gras“) schaffen. Laiengerichte, die mit Beteiligung der lokalen Bevölkerung über die Taten und Täter zu urteilen hatten. Über 12.000 solcher Gerichte gab es, über 1 Million Fälle wurden verhandelt. Mit umstrittenem Erfolg:

„Ruandas ehrgeiziger Versuch zur juristischen Aufarbeitung des Unrechts wird ein zwiespältiges Erbe hinterlassen“ so Daniel Bekele, (ehem.) Direktor der Afrika-Abteilung von Human Rights Watch. „Die Gerichte haben dazu beigetragen, dass die Menschen in Ruanda die Vorfälle von 1994 besser verstehen, aber in vielen Fällen war die Beweisführung mangelhaft und hat zur Fehlurteilen geführt.“

Die Gacaca Gerichte verhandelten uber 12 Millionen Falle und verurteilten uber eine Million Tater.Bild un.org
Gacaca Courts in Ruanda.Photo: UN.org

Jacqueline Murekatete war 9 Jahre alt, als ihre Eltern und sieben Geschwister an einen Fluss gebracht und ermordet wurden. Die Leichen entschwanden im Fluß. Sie überlebt mit ihrer Großmutter, floh später zu Verwandten in die USA. Wenn sich der Jahrestag nähert, kommt auch die Erinnerung zurück. Daran, wie sie tagelang durch das Dorf irrte, sich versteckte, immer mit der Angst, entdeckt und getötet zu werden. „Der Heilungsprozess ist auch all die Jahre danach nicht abgeschlossen, obwohl wir hier in den USA bessere Möglichkeiten haben. Ein Weg, den ich seit Jahren gehe, ist darüber zu sprechen: auf Vorträgen, in Schulen, Universitäten und Medien.“ Sie macht dies weltweit, hat auch vor der UNO gesprochen. Das Genocide Survivors Foundation, deren Vorsitz sie innehat, hilft aber auch in Ruanda selbst. Denn dort ist die Not am größten: Programme zur Aufarbeitung sexueller Gewalt während des Genozids, finanzielle und medizinische Hilfe für Gewaltopfer.

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Jacqueline Murekatete

Der ruandische Staat sieht sich nur begrenzt in der Lage, den Menschen konkret zu helfen. Das Land gibt sich heute als modernes und Wirtschaft starkes Land mit guter Infrastruktur. Präsident Kagame, der das Land seit 30 Jahren autoritär regiert, hat seinen Landsleuten den Blick nach vorn verordnet. Das „Hisha mu nda«, wörtlich: es im Magen verstecken, runterschlucken, keine Schwäche zeigen, ein Lächeln aufsetzen ist sein Credo.

Die offizielle Aufarbeitung des Völkermords untersteht in vielen Bereichen einer staatlich vorgegebenen Doktrin. So hat der ruandische Staat klare Leitlinien entwickelt, wie mit der Vergangenheit umgegangen und über diese gesprochen wird. Von staatlicher Seite wird ausschließlich vom „Genozid an den Tutsi“ gesprochen. Hutu, die sich gegen das Morden stellten und deshalb getötet wurden, oder die ethnische Minderheit der Twa, von der schätzungsweise ein Drittel ermordet wurde, finden im offiziellen Sprachgebrauch nur selten Erwähnung. Auch weigert sich die Regierung unter Präsident Paul Kagame bis heute, an der Aufarbeitung der Menschenrechtsverbrechen der Befreiungsarmee RPF mitzuwirken, die sie nach Ende des Völkermordes begangen hat.

Die Art und Weise des Gedenkens ist streng staatlich reguliert. Jedes Jahr wird eine Woche lang dem Völkermord gedacht, „um Solidarität mit den ermordeten Tutsi zu zeigen“, wie es offiziell heißt. Den anderen Bevölkerungsgruppen wird das Gedenken an ihre Toten praktisch nicht zugestanden. Das sehr offensive Gedenken, bei dem unter anderem Überlebende von ihren Erlebnissen berichten und Gebeine und Totenschädel der Opfer aufgebahrt werden, löst jedes Jahr traumatisierende Krisen aus.

Laut Studien ist nirgendwo auf der Welt ist der Anteil Traumatisierter so hoch wie in Ruanda. 80 Prozent der 13 Millionen Einwohner hatten demnach ein traumatisches Erlebnis. Vier Millionen leiden an der Posttraumatischen Belastungsstörung PSTD. Knapp 20 Psychiater gibt es im Land und nur wenige wissen, wie Traumafolgen professionell zu behandeln sind. Entwicklungsorganisationen, darunter die staatliche GIZ aus Deutschland, versuchten nach 1994, medizinisches Personal in Traumabehandlung auszubilden und so ein Netzwerk zu schaffen. Nicht immer mit nachhaltigem Erfolg, die meisten Programme sind ausgelaufen.

Tete Loeper foto privat
Tete Loeper_foto_privat

Tete Loeper hat nach ihrer Schulzeit in Ruanda an Projekten zur Aufarbeitung des Genozids mitgearbeitet. Die heute im badischen Gaggenau lebende Autorin und Schauspielerin, hat den Genozid als dreijähriges Kind erlebt. Auch ihr Vater, dazu viele Angehörige sind Opfer geworden. In Ruanda war sie an Theaterprojekten, Gesprächskreisen und Kunsttherapien zur Bewältigung der Traumata aktiv. Noch heute reist sie jährlich ins Land, ist an Projekten beteiligt. Aktuell hat sie an einem Dokumentarfilm, der Gespräche mit ruandischen Frauen zum Thema hat, mitgewirkt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Arbeit mit Frauen. Sie sind nicht nur die Mehrzahl der Überlebenden, sie wurden tausendfach Opfer sexueller Gewalt. „Meine Mutter saß lange Zeit in Gesprächskreisen, es wurden sogenannte „Friedens-Körbe“ geflochten. Während der stundenlangen Arbeit wird viel gesprochen, auch über heikle Dinge.“ Dieses Jahr hat sie zum ersten Mal seit 30 Jahren das Elternhaus im Süden des Landes besucht. Sie hatte lange Zeit Angst davor. „Für mich ist es ein Schritt zur Heilung des Traumas. Die Angst überwinden. Die Wunde muss tief gepresst werden, damit sie heilen kann.“ Mit ihrer Mutter war sie nun da. Nachbarn haben sie erkannt und auch die Erinnerung an den Vater wurden ausgetauscht. „Ein großartiger Moment für mein Leben. Bisher konnte ich mit meinen heranwachsenden Kindern nicht über das Thema sprechen. Mir fehlt bisher die Kraft.“ sagt sie.

Für Jacqueline Murekatete ist Aufklärung der Schlüssel: „Der Genozid ist nicht über Nacht entstanden. Extremistische Kreise haben jahrelang Desinformation und Propaganda gegen die Tutsi verbreitet. Heute würden wir Fake-News und Hate-Speech dazu sagen. Wir wurden auch durch die Sprache entmenschlicht, wurden zu Kakerlaken, die es auszulöschen gilt. Deswegen ist ist bis heute Aufklärung und Information so wichtig, Damit sich das nicht wiederholen kann.“ Das Trauma wird hingegen auch an die Kinder weitergegeben. Ihre Kinder fragen sie, wieso sie keine Eltern und Geschwister hat. Eine Frage, mit der sie weiterleben muss, auch die nachfolgende Generation. „Ich habe ruandische Freunde, deren Kinder wachen nachts auf und sehen Hutu-Milizen mit Macheten vor sich. Obwohl sie es nicht selber erlebt haben.“ Das Thema Völkermord und die Folgen werden bleiben. Auch nach den großen Gedenk-veranstaltungen ab diesem Wochenende.

INFO

Dem 100 Tage lang andauernden Mord an den Tutsi und der kleineren Gruppe der Twa mit mindestens 800.000 Toten, gingen jahrzehntelange Spannungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi voraus. Schon vor der Unabhängigkeit 1962 und in den 1970er Jahren kam es, mit Billigung der Kolonial- und dann der Hutu-Regierung unter Präsident Habyarimana zu Massakern an der Minderheit der Tutsi. Bis 1994 wurden den Tutsi nur begrenzte Rechte zugestanden, sie wurden systematisch diskriminiert. Eine sich später als fatal zeigende Kennzeichnung der Volksgruppen im Ausweisdokument zementierte die ethnische Spaltung des Landes. Historisch gesichert ist, dass der Genozid nicht spontan sonder über Jahre hin geplant war. Extremistische Hutu-Kräfte sorgten für die Verteilung und Training an Waffen. Auf allen Gemeindeebenen wurden Pläne und Namenslisten zur Eliminierung der Tutsi ausgegeben. Der Abschuss der Präsidenten Maschine am 6.4.94, der als Auslöser des Genozids gilt, wurde nach neuesten historischen Untersuchungen von den Hutu-Milizen selbst begangen um einen direkten Vorwand für den Start des Völkermords zu haben. Die im Land stationierten UNO Truppen hatten kein „robustes Mandat“, sie durften nicht eingreifen. Erst mit dem Einmarsch der von Paul Kagame geführten RPF Armee wurden der Völkermord im Juli 1994 gestoppt.

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ENGLISH VERSION

“The wound must be pressed deep so that it can heal”

Trauma, memory and justice – 30 years after the genocide in Rwanda

by Hans Hofele

Papaoutai? -Papa where are you? The pop hit by Belgian musician Stromae with Rwandan roots drew attention to the painful loss of the father killed in the genocide in 2013. Like him, thousands of relatives of victims are still suffering today from the consequences of one of the most monstrous crimes of the 20th century: fathers, but also women, children and entire families became victims of the 100-day massacre perpetrated by Hutu militias against the Tutsi minority. Even 30 years later, the survivors and their children, as well as the perpetrators and their relatives, still have to live with the trauma: Neighbors and friends became murderers, family fathers or sons turned into merciless mass murderers. Even today, both population groups live alongside and with each other.

Menschen mit Kerzen gedenken der Opfer des Volkermordes in Ruanda im Amahoro Stadium in Kigali Ruanda 07.04.2019 picture alliance ap

Dealing with the trauma and coming to terms with it legally are still problem areas in Rwanda that are far from being resolved. The criminal proceedings against the main perpetrators have been officially concluded for over ten years, and some have been sentenced to many years in prison. However, the large number of perpetrators makes it impossible to ever hold all those responsible to account. Many have gone into hiding under false names, many of them abroad.

In Frankfurt in 2014, the former Rwandan mayor O. Rwabukombe was sentenced to life imprisonment for mass murder. Crimes against humanity can also be prosecuted abroad. In Rwanda, almost 130,000 people suspected of genocide were in prison until the end of the 1990s. The justice system was simply overwhelmed. The so-called Gacaca courts (Gacaga stands for “short grass”) were supposed to provide a remedy. These were lay courts that judged the crimes and perpetrators with the participation of the local population. There were over 12,000 such courts and over 1 million cases were heard. With controversial success:

“Rwanda’s ambitious attempt to legally address injustice will leave an ambivalent legacy,” said Daniel Bekele, (former) director of Human Rights Watch’s Africa Division. “The courts have helped people in Rwanda better understand what happened in 1994, but in many cases the evidence was flawed and led to wrongful convictions.”

Die Gacaca Gerichte verhandelten uber 12 Millionen Falle und verurteilten uber eine Million Tater.Bild un.org
Gacaca Courts in Ruanda.Photo: UN.org

Jacqueline Murekatete was 9 years old when her parents and seven siblings were taken to a river and murdered. The bodies disappeared into the river. She survived with her grandmother and later fled to relatives in the USA. As the anniversary approaches, the memories come flooding back. Of how she wandered through the village for days, hiding, always afraid of being discovered and killed. “The healing process has not been completed all these years later, even though we have better opportunities here in the USA. One way I have been doing this for years is to talk about it: at lectures, in schools, universities and the media.” She does this worldwide and has also spoken at the UN. The Genocide Survivors Foundation, which she chairs, also helps in Rwanda itself. This is where the need is greatest: programs to deal with sexual violence during the genocide, financial and medical aid for victims of violence.

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Jacqueline Murekatete

The Rwandan state is only able to help the people to a limited extent. Today, the country presents itself as a modern and economically strong country with a good infrastructure. President Kagame, who has ruled the country in an authoritarian manner for 30 years, has ordered his compatriots to look to the future. His credo is “Hisha mu nda”, literally: hide it in your stomach, swallow it, show no weakness, put on a smile.

In many areas, the official reappraisal of the genocide is subject to a state-imposed doctrine. The Rwandan state has developed clear guidelines on how to deal with and talk about the past. The state speaks exclusively of the “genocide against the Tutsi”. Hutu, who opposed the killings and were therefore killed, or the Twa ethnic minority, an estimated one third of whom were murdered, are rarely mentioned in official language. The government under President Paul Kagame also still refuses to cooperate in dealing with the human rights crimes committed by the RPF liberation army after the end of the genocide.

The manner of commemoration is strictly regulated by the state. Every year, the genocide is commemorated for a week “to show solidarity with the murdered Tutsis”, as it is officially called. The other population groups are practically not allowed to commemorate their dead. The very offensive commemoration, which includes survivors recounting their experiences and laying out the bones and skulls of the victims, triggers traumatizing crises every year.

According to studies, nowhere in the world is the proportion of traumatized people as high as in Rwanda. 80 percent of the 13 million inhabitants have had a traumatic experience. Four million suffer from post-traumatic stress disorder (PSTD). There are barely 20 psychiatrists in the country and only a few know how to treat the consequences of trauma professionally. Development organizations, including the state-run GIZ from Germany, attempted to train medical staff in trauma treatment after 1994 and thus create a network. Not always with lasting success, most of the programs have come to an end.

Nyamata Memorial Site 13
Nyamata Memorial_Site_Von I, Inisheer, CC BY-SA 3.0,

After her school days in Rwanda, Tete Loeper worked on projects to come to terms with the genocide. The author and actress, who now lives in Gaggenau in Baden, experienced the genocide as a three-year-old child. Her father and many of his relatives were also victims. In Rwanda, she was involved in theater projects, discussion groups and art therapies to deal with the trauma. She still travels to the country every year and is involved in projects. She is currently involved in a documentary film about conversations with Rwandan women. A particular focus is on working with women. Not only are they the majority of survivors, they were also victims of sexual violence in their thousands. “My mother sat in discussion groups for a long time, so-called “peace baskets” were woven. We talked a lot during the hours of work, even about sensitive issues.” This year, she visited her parents’ home in the south of the country for the first time in 30 years. She was afraid of it for a long time. “For me, it’s a step towards healing the trauma. Overcoming the fear. The wound has to be pressed deep so that it can heal.” She was there with her mother. Neighbors recognized her and memories of her father were also shared. “A great moment for my life. So far, I haven’t been able to talk to my growing children about the subject. I haven’t had the strength yet,” she says.

For Jacqueline Murekatete, education is the key: “The genocide didn’t happen overnight. Extremist circles have been spreading disinformation and propaganda against the Tutsi for years. Today we would call it fake news and hate speech. We were also dehumanized by language and became cockroaches that needed to be eradicated. That’s why education and information are still so important today, so that this can’t happen again.” However, the trauma is also passed on to the children. Her children ask her why she has no parents or siblings. A question that she must continue to live with, including the next generation. “I have Rwandan friends whose children wake up at night and see Hutu militias with machetes in front of them. Even though they didn’t experience it themselves.” The topic of genocide and its consequences will remain. Even after the major commemorative events starting this weekend.

https://genocidesurvivorsfoundation.org/

 

INFO

The murder of the Tutsi and the smaller Twa group, which lasted 100 days and resulted in at least 800,000 deaths, was preceded by decades of tension between the Hutu and Tutsi ethnic groups. Even before independence in 1962 and in the 1970s, massacres of the Tutsi minority took place with the approval of the colonial and then the Hutu government under President Habyarimana. Until 1994, the Tutsi were only granted limited rights and were systematically discriminated against. The identification of ethnic groups in identity documents, which later proved fatal, cemented the ethnic division of the country. It is historically certain that the genocide was not spontaneous but had been planned for years. Extremist Hutu forces were responsible for the distribution and training of weapons. Plans and lists of names for the elimination of the Tutsi were issued at all community levels. The shooting down of the presidential plane on April 6, 1994, which is regarded as the trigger for the genocide, was, according to the latest historical investigations, committed by the Hutu militias themselves in order to have a direct pretext for starting the genocide. The UN troops stationed in the country did not have a “robust mandate” and were not allowed to intervene. Only with the invasion of the RPF army led by Paul Kagame was the genocide stopped in July 1994.