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Africa,  Germany,  Interview,  Literatur/Book Review

Could This Be Love? Essays about Interracial Relations – Interview with Editor Stefanie Hirsbrunner – ger/engl

Im ersten Teil der dreiteiligen Büchervorstellung zum Thema Diversity in  Germany geht es um den Essayband Kann das denn Liebe sein. Could This Be Love? Der Band versammelt fünfzehn Essays von verschiedenen Autor:innen aus Deutschland und Afrikanischen Ländern. Allen ist eines gemeinsam: Es geht um die Probleme, Hürden und Chancen von Interracial Relations. Privat, berührend, unterhaltsam, erschütternd . Das Buch ist im August 2022 beim Verlag InterKontinental erschienen und auf dem African Book Festival in Berlin auf zwei Podien vorgestellt worden.

Im Interview sprach ich mit der Herausgeberin Stefanie Hirsbrunner, die gleichzeitig auch Teil des InterKontinental Verlags und des African Book Festivals in Berlin ist.

FOR ENGLISH VERSION PLEASE SCROLL DOWN

Hans Hofele: „Kann das denn Liebe Sein? Could this be Love klingt im Englischen ja etwas freundlicher, erinnert gar an den Bob Marley Titel; im Deutschen wird es schon anders: Je nach Betonung wird ja auch ein Vorwurf draus. Kannst du zur Entstehung des Buches etwas sagen?

Stefanie Hirsbrunner: Ich denke, die Entstehung von Essaybänden läuft oft ähnlich ab, es geht ja um persönliche Essays. Eine Zusammenstellung von Texten zu einem Thema basiert auch auf der persönlichen Erfahrungen der Herausgeber:innen. Man tauscht sich zu einem Thema aus und stellt fest, andere Menschen haben ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht. So ist auch der Band entstanden. Ganz viel im Gespräch mit anderen.

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Stefanie Hirsbrunner. Photo: Jörg Kandziora

HH: Das heißt, du hast die Essays initiiert, sie waren noch nicht vorhanden?

SH: Ja, das war so. Die Sammlung habe ich selber zusammengestellt. Ich bin auf Personen zugegangen. Meistens habe ich mich dann erst einmal entschuldigt, dass ich so direkt Fragen zu ihrem Privatleben stelle, und es gab auch Personen, die haben mir gesagt; „das ist zwar ein wichtiges Thema, aber ich kann darüber nicht schreiben“. Oder die sagten „dont rock the boat“, weil sie ihre bestehende Beziehung nicht belasten wollten oder einfach nicht öffentlich über das Thema sprechen wollten. Auch die Autor:innen in dem Band haben mir während des Schaffensprozesses erzählt, dass sie überrascht waren, wie schwer es dann doch war. Zusagen war oft leichter als den Text zu verfassen.

HH: Das war auch spürbar auf dem Podium während des ABF, da habe ich von den anwesenden Autor:innen gehört, dass es ihnen schwer gefallen ist, soviel Privates zu erzählen.

SH: Es ist ja auch so, sobald ein Text veröffentlich ist, gehört er nicht mehr dir. Der Leser, die Leserin wird ja auch mit eigenen Erfahrungen und Erwartungen an den Text herangehen. Als Autor:in hast du dann keine Chance mehr, Dinge richtig zu stellen, zu sagen „Nee, das habe ich anders gemeint“… Mit diesen Texten exponierst du dich natürlich. Besagtes Panel auf dem Festival war sehr emotional und hat für mich auch noch einmal deutlich gemacht, wie viel in den Texten drinsteckt.

HH: Reden wir kurz über die Begrifflichkeiten: Die Verwendung des Begriffs race ist nicht erklärt, dafür Schwarz und weiß.  Unstrittig ist die Verwendung des „S“bei Schwarz, großgeschrieben, weiß klein und kursiv. Kannst du zu der Begriffsfindung race etwas sagen?

SH: Das ist bei uns Verlagspolitik. Wir machen das in allen Büchern so. Wir haben uns als Verlag ein Glossar gegeben, wie wir mit bestimmten Begriffen in der Übersetzung umgehen. Race kann man beispielsweise eigentlich nicht adäquat ins Deutsche übersetzen. Überlegungen zur Sprache machen aber bei race nicht halt, sondern es geht oft auch um Geschlechtergerechtigkeit. Sprache ist immer im Umbruch, und es ist wichtig, mit der Zeit zu gehen und sich zu positionieren. Wir stehen im regen Austausch mit Übersetzer:innen, da „rappelt“ es gerade sehr in der Branche.

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Panel during African Book Festival. Photo: Jörg Kandziora

HH: In dem Essayband sind überwiegend Frauen vertreten. Erzählen die eigentlich ihre Geschichten anders? Sind es andere Geschichten, wenn Männer sie erzählen?

SH: Ich glaube nicht. Für mich war bei diesem Band eher interessant, ob eine weiße Person oder ein:e BIPoC schreibt, wo die Person herkommt bzw. jetzt lebt, wie sie sich selbst gesellschaftlich positioniert, welche Form der Liebe sie praktiziert. Das ist es auch, was den Band ausmacht, dass Menschen immer auch mehr sind, als nur eine Kategorie, zu mehr als nur einer sozialen Gruppe gehören. Die Essays zeigen das, denn sie sind sehr unterschiedlich erzählt, haben auch ganz verschiedene Erzählperspektiven und -stile zum Beispiel. Es ist allerdings kein weißer, heterosexueller Mann mit dabei, das stimmt.

HH: Ich will ja nicht zu sehr aus den Geschichten spoilern. Aber es sind viele Erinnerungen haften geblieben. Ein roter Faden in den Essays sind für mich die Erfahrungen von Race, Identität als Katalysator, der Beziehungen prägt, im Positiven wie Negativen. Siehst du das ähnlich?

SH: Paare, die nicht diese zusätzliche Belastung in ihrer Beziehung haben, wissen oft gar nicht, dass es das gibt. Die südafrikanische Poetin Goitseone Monthso stellt sehr kraftvoll, mit sehr viel Wut und Emotion dar, was es bedeutet sich in jemanden mit einer anderen Nationalität und Hautfarbe zu verlieben. Wie schlimm es auch ist, wenn eine Person rechtlich viel bessergestellt ist, als die andere. Wenn ihr Mann einfach so in ihr Land fliegt, den Pass hinlegt, alle sagen „Herzlich Willkommen, schönen Aufenthalt“ und sie selbst muss unendlich viele Hürden nehmen, richtiggehend darum kämpfen, damit sie ihn einfach mal besuchen darf. Es sind solche Ungleichheiten, die interracial Beziehungen schon am Anfang definieren. Der Essayband unterstellt, dass von Staats wegen bestimmte Paare nicht zusammen sein sollen. Es wird ihnen ungleich schwerer gemacht. Da darf man durchaus Rassismus im System vermuten. Es ist nicht möglich, beispielsweise bei der Deutschen Botschaft anzugeben, es handle sich um eine private Reise. Dann wird es ganz sicher kein Visum und damit keine Reise in den Schengenraum geben.

Es ist also in manchen Beziehungen von Anfang an schwerer, die Liebe einfach wachsen zu lassen, eine Person kennen zu lernen. Und was ist, wenn es in einer Beziehung nicht mehr so gut läuft? Auch dann treten diese Ungleichheiten, diese Machtpositionen zu Tage. Die eine Person hat dann in der Beziehung mehr Macht als die andere, schon sprachlich, aber auch tatsächlich lebensentscheidend, wenn beispielsweise die Aufenthaltsgenehmigung eines Partners an das Bestehen der Ehe geknüpft ist. Die andere Person im Streit zu verletzen ist für eine weiße Person sicherlich leichter als für eine Schwarze Person, aber wir leben auch in einer Welt in der viel häufiger Männer Gewalt gegenüber Frauen ausüben.

Da gibt es wahnsinnig viele Aspekte und die spiegeln sich zum Glück auch alle in diesem Band wieder. Das führt mich wieder zu der Ausgangsfrage bzgl. des Titels. Du hast gesagt „Could this be Love? Erinnert ein bisschen an Bob Marley und an eher positive Stimmung, an das Kennenlernen. Diese Line „Could this be Love“ stammt aber aus dem Text von Botschafterin Tshiwa Trudie Amulungu aus Namibia. Das ist ein Satz, der ihr als Schwarze Frau neben ihrem weißen Mann auf der Straße entgegengerufen wurde, und der sehr verletzend gemeint war, nämlich im Sinne des „du glaubst doch wirklich, dass DAS Liebe ist?!“.

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Josephine Apraku. Photo: Jörg Kandziora

HH: Sätze können sehr verletzten, das war auch mein Eindruck. „Ihr habt es euch ja so ausgesucht“ „ich glaub nicht, dass diese Ehen lange halten“, bekommt eine Autorin zu hören, die mit den Alltagsproblemen von Kindern einer interracial Beziehung berichtet. Ist das nur Teil der Wirklichkeit oder hat der Band eine Mission, diese Dinge zu ändern, aufzubrechen? Gibt es Anlass zu Hoffnung?

SH: Du hast das ganz gut runter gebrochen, dass ein institutionell rassistisches System auf das Individuum übertragen wird. „Das ist deine eigene Schuld, du hast es dir ja so ausgesucht!“. Das ist ja auch in meinem eigenen Text zu sehen, der ja auch sehr brutal ist, auch schwer auszuhalten ist. Mir ging es da um die Macht von Sprache, weshalb ich ihn auch genauso geschrieben habe. Die Perspektive ist so gewählt, damit er weh tut, damit zu verstehen ist, wie sehr Sprache verletzen kann, was verbale Gewalt ist. Hätte ich eine andere Perspektive gewählt, z.B. aus der Ich-Perspektive, dann hätte der Text nicht dieselbe Wucht. Wenn eine interracial Beziehung zu Ende geht, wird das oft auf das Individuum übertragen. „Eure Kulturen sind halt doch sehr unterschiedlich“ ist so ein Satz. Kulturen, als etwas, was Menschen auseinander hält. Dabei ist Kultur gar nicht definiert. Aber sie wird dann an Hautfarbe festgemacht. Wieso haben ein Schwarzer Mann und eine weiße Frau nicht dieselbe Kultur? Es sind doch eigentlich andere Dinge, die im Vordergrund stehen, ganz normale Beziehungsprobleme zum Beispiel – jemand geht fremd oder man hat unterschiedliche Vorstellungen von Geld, Familienplanung, Freundschaft… was auch immer. Bei interracial Paaren steht aber das „naja, das konnte ja nicht halten“ oder noch schlimmer „er/sie wollte sicher nur die Aufenthaltsgenehmigung“ oft im Vordergrund, wenn Außenstehende ungefragt urteilen.

HH: Wenn ich diese fünfzehn Essays sehe, frage ich mich, ob ich das Buch auch als Leitfaden sehen kann? Als Inspiration für Liebe in schwierigsten Zeiten?

SH: Der Essayband soll anregen Liebe durchaus mal jenseits des Hollywood-Klischees zu sehen. Heirat ist ein wichtiges Thema in den Essays. Die Ergotherapeutin Katrin Diop aber auch die Journalistin Marie- Sophie Adeoso schreiben sehr prägnant, dass Paare hier erst zusammen sein können, wenn sie verheiratet sind. Nicht das Fest, das Brautkleid, die Hochzeitsreise etc stehen im Vordergrund, sondern viele heiraten als Notwendigkeit, um überhaupt mit einer Person zusammen sein zu dürfen, Zeit verbingen, den Wohnort teilen zu dürfen. Ich verstehe den Band auch als Ergänzung zu einer generellen Migrationsdebatte. Europas Abschottung wirkt sich konkret ja bis in die Privatleben der Menschen aus. Das beschreibt Clementine Burnely so schön, wenn sie sagt, dass interracial Paare sich erlauben müssen, in der Liebe die Nettigkeiten hinter sich zu lassen. Paare, die weiß sind und einen europäischen Pass haben, ist das gar nicht bewusst, unterstelle ich mal. Den Rucksack packen, mit dem One Way Ticket nach Asien und mal schauen, wohin man so treibt: Dieser Traum vieler jungen Menschen aus Europa ist der pure Luxus. Hat mit Realitäten, sprich Reise(un)freiheit und dem historischen Trauma der aus afrikanischen Ländern stammenden Menschen, wenig zu tun. Als die Schriftstellerin Yara Monteiro ein ehemaliges Sklavenfort besucht, sagt ihr niederländischer Partner zum Bespiel: „Schau mich nicht so an, ich kann nichts dafür.“

 

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Panel during ABF. Photo: Hans Hofele

HH: Es gibt ja seit längerer Zeit eine verstärkte publizistische Hinwendung zu diesen Themen. Ist das jetzt einfach die richtige Zeit, um solch einen Band herauszubringen?

SH: Vielleicht kann man das beantworten anhand der Texte. Tshiwa Amulungu hat ihren Mann kennen gelernt in einer Zeit, in der die Apartheid noch System war. Das ist eine Zeit, in der interracial Liebe und sogar Heirat institutionell unterbunden und kriminalisiert war. Das ist ja zum Glück überwunden. Wenn ich mir aber anschaue, was die in Berlin lebende US-Amerikanerin Tammi L. Coles geschrieben hat, an dessen Ende sie sagt „Vielleicht leben wir in Zeiten, in denen gerade die Liebe uns näher zueinander bringen kann.“ Aber sie sagt dann auch: „Count me to the Sceptics“.

Ich würde sagen, dass es eine Hoffnung ist, dass man sich näherkommen kann, jenseits von Äußerlichkeiten, sozialer Stellung, Nationalitäten, Pässen und Bürokratie. Wie schwierig das ist, das zeigen viele Texte in dem Band. Aber vielleicht ist es auch ein Anstoß, dass sich nicht eingebildet werden darf, dass wir da schon am Ziel sind.

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Panel during ABF. Photo: Hans Hofele

HH: In einem der Essays wird ja auch Helon Habila zitiert, der sagt „Als Schwarzer darf man nicht einfach nur so in Europa sein, es muss einen Grund dafür geben.“  Es kommen also durch die Bürokratie schnell zerstörerische Kräfte in die Beziehung.  Da gibt das Buch ja schon einen tiefen Einblick in diese Welten. Und es gibt ja auch die positiven Geschichten. Von Kalaf Epalanga und von Bhekissia Mncube „If you want to be critizized, marry.

SH: Wir haben ja viel von den Kosten von interracial Beziehungen gesprochen: Familien zerbrechen, Freundschaften werden beendet, es gibt Anfeindungen und wenn Kinder im Spiel sind, ist auch das besonders schwierig. Aber es gibt ja auch die Erfolgsgeschichten. Von Menschen, die einfach zusammengehören, die Partner sind. Kalaf Epalangas Text ist ein gutes Beispiel, das zeigt, dass es lange und feste Beziehungen quer über die Kontinente geben kann. Es finden sich Geschichten aus verschiedenen Generationen in dem Buch. Traditionelle Geschlechterverständnisse stehen neben modernen Formen des Zusammenlebens. Wir werden als Leser:innen Teil von so viel mehr als nur Äußerlichkeiten. Die Autor:innen lassen uns teilhaben an Beziehungsarbeit, Verhandlungen, zeigen uns wie Beziehungen gelebt werden und Liebe funktionieren kann. Auch das Thema Selbstliebe und Selbstschutz gegenüber Mikroagressionen wird zum Beispiel von der Fotografin und Filmemacherin Ifeatu Nnaobi beschrieben. Es geht also um Gleichberechtigung. Jude Dibia zeigt z.B. differenziert auf, dass Schwulsein als Schwarzer Mann auch heißen kann sich weißem Fetisch auszusetzen oder gar missbraucht zu werden. Er sucht ja eine ganz konservative Partnerschaft. Er trifft in Schweden aber auf eine Community die offen ist, in der Monogamie kein Thema ist. Auch das ist ein interessanter Einblick in Partnerschaften und Liebe.

Was mich an dem Band selbst überrascht hat, war die gegenseitige Beziehung der Geschichten untereinander. Alle Autor:innen kommen aus unterschiedlichen Kontexten, trotzdem verbinden sie immer wieder dieselben Themen, Erfahrungen und Herausforderungen. Sich selber zu hinterfragen ist sicher auch ein wichtiger Aspekt dieses Bandes.

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Photo: Hans Hofele

ENGLISH VERSION

The first part of the three-part book presentation on the topic of diversity in Germany is about the essay collection Kann das denn Liebe sein. The volume brings together fifteen essays by various authors from Germany and African countries. They all have one thing in common: they are about the problems, hurdles and opportunities of interracial relations. Private, touching, entertaining, shocking . The book was published by InterKontinental in August 2022 and presented on two panels at the African Book Festival in Berlin.

In the interview, I spoke with the editor Stefanie Hirsbrunner, who is also part of the InterKontinental publishing house and the African Book Festival in Berlin.

HH: “Could this be love?” Could this be Love sounds a bit friendlier in English, even reminiscent of the Bob Marley title; in German it’s different: depending on the emphasis, it can become an accusation. Can you say something about the genesis of the book?

SH: I think the genesis of essay collections is often similar; it’s all about personal essays. A compilation of texts on a topic is also based on the personal experiences of the editors. You exchange ideas on a topic and discover that other people have had similar or completely different experiences. This is also how the volume came into being. Quite a lot in conversation with others.

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Stefanie Hirsbrunner. Photo: Jörg Kandziora

HH: That means you initiated the essays, they weren’t there yet?

SH: Yes, that was the case. I put the collection together myself. I approached people. Most of the time, I would first apologize for asking such direct questions about their private lives, and there were also people who told me; “this is an important topic, but I can’t write about it.” Or who said “dont rock the boat” because they did not want to strain their existing relationship or simply did not want to talk publicly about the subject. The authors in the volume also told me during the creative process that they were surprised at how difficult it was. It was often easier to agree than to write the text.

HH: That was also noticeable on the podium during the ABF, where I heard from the authors present that it was difficult for them to tell so much private information.

SH: It’s also the case that as soon as a text is published, it no longer belongs to you. The reader will approach the text with his or her own experiences and expectations. As an author, you no longer have the chance to set things right, to say “No, I meant that differently”… With these texts, of course, you expose yourself. The aforementioned panel at the festival was very emotional and made it clear to me once again how much there is in the texts.

HH: Let’s talk briefly about the terminology: The use of the term race is not explained, black and white for that.  There’s no dispute about the use of the “S” in black, capitalized, white lowercase and italics. Can you say something about the use of the term race?

SH: That’s our publishing policy. We do it that way in all our books. As a publisher, we have given ourselves a glossary of how we deal with certain terms in translation. Race, for example, can’t really be adequately translated into German. Considerations about language don’t stop at race, however; they often also deal with gender justice. Language is always in a state of flux, and it is important to keep up with the times and position oneself. We have a lively exchange with translators, and there’s a lot of “noise” in the industry right now.

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Panel during African Book Festival. Photo: Jörg Kandziora

HH: Most of the essays in the volume are by women. Do they actually tell their stories differently? Are they different stories when men tell them?

SH: I don’t think so. For me, what was more interesting about this volume was whether a white person or a:e BIPoC is writing, where the person comes from or lives now, how they position themselves socially, what form of love they practice. This is also what makes the volume, that people are always also more than just one category, belong to more than just one social group. The essays show this because they are told in very different ways, also have very different narrative perspectives and styles, for example. There’s no white, heterosexual male in them, though, that’s true.

HH: I don’t want to spoil too much from the stories. But there are a lot of memories that stuck. A common thread in the essays for me is the experience of race, identity as a catalyst that shapes relationships, both positive and negative. Do you see it in a similar way?

SH: Couples who don’t have that added burden in their relationship often don’t even know it exists. South African poet Goitseone Monthso portrays very powerfully, with a lot of anger and emotion, what it means to fall in love with someone of a different nationality and skin color. How bad it is when one person is legally much better off than the other. When her husband just flies into her country, puts down his passport, everyone says “Welcome, have a nice stay” and she herself has to overcome endless hurdles, really fight for it, so that she can just visit him. It is such inequalities that define interracial relationships from the very beginning. The book of essays implies that certain couples are not supposed to be together by the state.

It is made incomparably more difficult for them. One may well suspect racism in the system. It is not possible, for example, to state at the German Embassy that it is a private trip. In that case, there will certainly be no visa and thus no travel to the Schengen area.

So it is harder in some relationships from the very beginning to just let love grow, to get to know a person. And what if things don’t go so well in a relationship anymore? Then, too, these inequalities, these positions of power, come to light. One person then has more power in the relationship than the other, already linguistically, but also actually life-deciding, if for example the residence permit of one partner is linked to the existence of the marriage. Hurting the other person in an argument is certainly easier for a white person than for a black person, but we also live in a world where men are much more likely to commit violence against women. There are an insane number of aspects to that, and fortunately they are all reflected in this volume. That leads me back to the initial question regarding the title. You said “Could this be Love?” It reminds me a bit of Bob Marley and more of a positive mood, of getting to know each other. But this line “Could this be Love” comes from the text of Ambassador Tshiwa Trudie Amulungu from Namibia. It’s a sentence that was shouted at her as a black woman next to her white husband on the street, and it was meant to be very hurtful, in the sense of “you really think THAT is love?!”.

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Yara Nakahanda Monteiro. Photo: Jörg Kandziora

HH: Sentences can hurt a lot, that was my impression too. “You chose it this way” “I don’t think these marriages last long” is what an author gets to hear, who reports with the everyday problems of children of an interracial relationship. Is this just part of reality or does the volume have a mission to change these things, to break them up? Is there reason to be hopeful?

SH: You broke that down pretty well, that an institutionally racist system is imposed on the individual. “It’s your own fault, you chose it that way!”. That can also be seen in my own text, which is also very brutal and difficult to bear. I was concerned with the power of language, which is why I wrote it the same way. The perspective is chosen so that it hurts, so that it can be understood how much language can hurt, what verbal violence is. If I had chosen a different perspective, for example from the first-person perspective, the text would not have the same force. When an interracial relationship ends, it’s often transferred to the individual. “Your cultures are just very different” is such a sentence. Cultures, as something that keeps people apart. But culture is not defined at all. But it is then defined by skin color. Why don’t a black man and a white woman have the same culture? It’s actually other things that are in the foreground, normal relationship problems for example – someone is cheating or you have different ideas about money, family planning, friendship… whatever. With interracial couples, however, the “well, that couldn’t last” or even worse “he/she surely just wanted the residence permit” is often in the foreground when outsiders judge without being asked.

HH: When I see these fifteen essays, I wonder if I can also see the book as a guide? As inspiration for love in the most difficult of times?

SH: This collection of essays is intended to encourage people to look at love beyond the Hollywood cliché. Marriage is an important theme in the essays. The occupational therapist Katrin Diop and the journalist Marie-Sophie Adeoso write very succinctly that couples can only be together once they are married. Not the celebration, the wedding dress, the honeymoon etc. are in the foreground, but many marry as a necessity to be allowed to be together with a person at all, to spend time, to share the place of residence. I also understand the volume as a supplement to a general migration debate. Europe’s isolation has a concrete effect on people’s private lives. Clementine Burnely describes this so beautifully when she says that interracial couples must allow themselves to leave niceties behind in love. Couples who are white and have a European passport are not even aware of that, I’m assuming. Pack your backpack, take a one way ticket to Asia and see where you drift: This dream of many young people from Europe is pure luxury. It has little to do with the realities of (un)freedom to travel and the historical trauma of people from African countries. When writer Yara Monteiro visits a former slave fort, for example, her Dutch partner says, “Don’t look at me like that, I can’t help it.”

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Panel during ABF. Photo: Hans Hofele

HH: There’s been an increased journalistic turn to these issues for quite some time, after all. Is this simply the right time to bring out a volume like this?

SH: Maybe you can answer that based on the texts. Tshiwa Amulungu met her husband at a time when apartheid was still the system. That is a time when interracial love and even marriage was institutionally prevented and criminalized. Fortunately, that has been overcome. But when I look at what Tammi L. Coles, a U.S. citizen living in Berlin, wrote, at the end of which she says “Perhaps we live in times when love in particular can bring us closer together.” But then she also says, “Count me to the Sceptics.”

I would say that it is a hope that one can come closer, beyond appearances, social position, nationalities, passports and bureaucracy. Many texts in the volume show how difficult that is. But perhaps it is also an impetus not to imagine that we have already reached our goal.

HH: In one of the essays, yes, Helon Habila is quoted as saying “As a black person, you can’t just be in Europe, there has to be a reason.”  So destructive forces quickly come into the relationship through bureaucracy.  So the book gives a deep insight into these worlds. And there are also positive stories. From Kalaf Epalanga and from Bhekissia Mncube, “If you want to be criticized, marry.

SH: We’ve talked a lot about the costs of interracial relationships: Families break up, friendships end, there’s hostility, and when there are children involved, that’s also especially difficult. But there are also the success stories. Of people who simply belong together, who are partners. Kalaf Epalanga’s text is a good example that shows that long and solid relationships can exist across continents. There are stories from different generations in the book. Traditional understandings of gender are juxtaposed with modern ways of living together. As readers, we become part of so much more than mere externals. The authors let us participate in relationship work, negotiations, show us how relationships are lived and how love can work. The topic of self-love and self-protection against microagressions is also described by photographer and filmmaker Ifeatu Nnaobi, for example. So it’s about equality. Jude Dibia, for example, shows in a differentiated way that being gay as a black man can also mean exposing oneself to white fetish or even being abused. He is looking for a very conservative partnership. But in Sweden he meets a community that is open, where monogamy is not an issue. This is also an interesting insight into partnerships and love.

What surprised me about the volume itself was the interrelationship of the stories. All the author:s come from different contexts, yet the same themes, experiences, and challenges connect them over and over again. Questioning oneself is certainly also an important aspect of this volume.

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Photo: Hans Hofele

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